Intuitive Music Orchestra

Seit vielen Jahren gibt Markus Stockhausen regelmäßig Kurse zum Thema “Intuitive Music and More”. Zusammen mit ehemaligen Teilnehmer*innen und anderen Profimusiker*innen gibt er spannende Konzerte mit seinem Intuitive Music Orchestra.

Intuitive Music and More & Intuitive Music Orchestra

Die Musiker*innen kommen aus verschiedenen Regionen, Ländern, und aus ganz verschiedenen musikalischen Provenienzen. Sie haben eine neue Art gemeinsam zu spielen kennengelernt. Musik, die im Jetzt entsteht, jenseits musikalischer Grenzen, auf einer anderen Ebene der Kommunikation, auf einer intuitiven. Die Besetzung variiert je nach Konzert.

Markus Stockhausen und das ‘Intuitive Music Orchestra’

Der namhafte Trompeter, Komponist und Improvisator Markus Stockhausen hat sich mit der Gründung seines „Intuitive Music Orchestras“ einen Traum erfüllt, indem er im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit als Musiker und Workshopleiter gleichgesinnte Musiker um sich versammelte, die bereit waren, gemeinsam neues musikalisch-geistiges Terrain zu erkunden. Im Gegensatz zu jeder Art von komponierter oder auch improvisierter Musik, die stets nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten funktioniert, geht es bei der intuitiven Musik darum, sich selbst in eine „lauschende“ Grundhaltung zu begeben, um im Moment des Spielens empfänglich zu sein und das auszudrücken, was im Moment ausgedrückt werden will. So wird auch der Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes un-erhörten Klängen lauschen.
„Für mich ist es die herausforderndste Art Musik zu machen, aber auch die natürlichste und erfüllendste“, so Markus Stockhausen. „Bei vielen Konzerten erlebe ich, dass das Publikum begeistert dabei ist, weil es irgendwie spürt: Da geschieht ein kreativer Prozess, und der Zuhörer erlebt sich als Teil davon, auch wenn er jetzt nicht selber mitspielt.“

Mit dem Begriff „Intuitive Musik“ greift Stockhausen eine Idee seines Vaters Karlheinz Stockhausen auf, der diesen in den sechziger Jahren im Westen neu etablierte und prägte, aber auch auf seine ganz persönliche Ästhetik zuschnitt. Markus Stockhausen hingegen machte es sich seither zur Aufgabe, diese Art des Musizierens weiter zu entwickeln und nicht stilistisch einzuschränken. „Ich sehe an den Hochschulen, bei jungen Musikern und anderen, die zu mir in die Kurse kommen, dass sie hungrig sind nach dieser Möglichkeit, selbst kreativ zu werden, sich besser auf ihrem Instrument auszukennen und sich zu lösen von der klassischen Sprache, von der Notation, von dem normalen, studierten, gelernten Spiel, und Selbstvertrauen zu haben in die eigenen Töne. So wie ich es auffasse, ist es auch ein geistiger Schulungsweg, intuitive Musik zu machen. Es verlangt eine neue Art des Hörens.“

Am 3. September 2013 gab das IMO beim Landesmusikgymnasium in Montabaur vormittags ein Schülerkonzert mit 430 Schülern, nachmittags fanden Workshops mit 80 Teilnehmern statt und abends gab es ein öffentliches Konzert. So konnte den jungen Musikern des Landesmusikgymnasiums die neuartige Musizier- und Hörpraxis exemplarisch vermittelt werden. Dieser Tagesablauf bewies sich als eine gelungene Struktur, die sich auch an anderen Schulen anbieten lässt.

Seither hat es viele verschiedene Formationen eines IMO gegeben, im Herbst 2018 an der Musikhochschule in Piacenza und bei den 31. Tagen Neuer Musik in Weimar. Zu diesem Konzert gibt es einen eindrucksvollen Kommentar von Herrn Prof. Dr. Fauser, den Sie unten lesen können.

Weitere Texte über Intuitive Musik finden Sie hier: Intuitive Music and More

Artikel

Leitung
Markus Stockhausen

Zum Video Out of the Blue

Termine

Wechselnde Besetzung

Stephanie Lepp
Flöte, Altflöte, Bansuri
Vanessa Vieto
Gesang
Tara Bouman
Klarinette, Bassklarinette
Dietlind-Maria Stropahl
Klavier und Geige
Sabine Melchiori
Kontrabass
Frank Ebeling
Gesang, Elektronik
Thomas Becker
Piano
Karsten Gaul
Saxofon, Flöte, Rezitation
Volkmar Müller
Keyboards
Anne Krickeberg
Cello
Matthias Goebel
Marimbafon, Vibrafon
Ishu Lohmann
Tenorsaxofon
Christian Thomé
Perkussion
Holger Mantey
Klavier
Berndt Michael Petroschka
Perkussion
Markus Stockhausen
Trompete, Flügelhorn

und einige andere …



Pressefotos in hoher Auflösung finden Sie hier .

Intuitive Music Orchestra, Zülpich LAGA 2014

Intuitive Music Orchestra, Bundeskunsthalle Bonn 2012, Lichtregie von Rolf Zavelberg

Intuitive Music Orchestra, Bonn Bundeskunsthalle 2011, Foto: Raimund Junghardt, Lichtregie von Rolf Zavelberg

Intuitive Music Orchestra, Bundeskunsthalle Bonn 2009, Lichtregie von Rolf Zavelberg

Intuitive Music Orchestra, Schloss Mainz 2014

Intuitive Music Orchestra, Zülpich LAGA 2014

Intuitive Music Orchestra mit Tanz, Bundeskunsthalle Bonn 2010, Foto: Gordon Axmann, Lichtregie von Rolf Zavelberg

Intuitive Music Orchestra in Köln am 23.10.2015, Foto: Viramo

Intuitive Music Orchestra in Köln am 23.10.2015, Foto: Viramo

Markus Stockhausen in St. Paul, Köln am 23.10.2015, Foto: Viramo

Markus Stockhausen in St. Paul, Köln am 23.10.2015, Foto: Viramo

Intuitive Music Orchestra am 25.9.2016 in der Johanneskirche in Völksen, im Bild Sabine Melchiori (Bass), Anne Krickeberg (Cello), Frank Ebel (Stimme), Andreas Burckhardt (Sax, verdeckt), Foto von Joachim Schween

Intuitive Music Orchestra am 25.9.2016 in der Johanneskirche in Völksen, Foto von Joachim Schween

Frank Ebeling, Intuitive Music Orchestra at Hermannshof / Springe, 24.9.2016

Bilder die zum Download angeboten werden, dürfen unter Angabe der Quelle und des Fotografen zu Pressezwecken verwendet werden.

  • Markus Stockhausen – FREE TIME

“Die weichen Strahlen der tiefen Herbstsonne fallen durch die Fenster mit einem breiten Lichtstrahl genau in den Kreis aus Stühlen und Instrumenten. Unter der grauen Holzdecke tanzen feine Staubpartikel anmutig darin, so als freuten sie sich auf das anstehende Ritual.
Ich setze mich in die zweite Reihe der harten Kirchenbänke mit gutem Blick auf die feierliche Anordnung, so dass ich das Gefühl habe, mit zum erweiterten Kreis zu gehören. Von links taucht der Zeremonienmeister auf und blickt wohlwollend in die halbgefüllten Reihen und hoch zur Empore. Schon bald erscheinen die Protagonisten und schreiten gesetzten Schrittes an ihre Plätze.
Achtsame Ruhe kehrt ein, so als würde nach innen gelauscht und Witterung aufgenommen.
Zaghaft tastend steigen die ersten Töne auf. Ihre flehenden Rufe werden erhört und vereinzelte Antworten bahnen sich ihren Weg. Mehr und mehr Schichten kommen zum Vorschein und vermischen sich zu einem wabernden Klangteppich, der die Grenzen zwischen innen und außen auflöst. Fanfaren lassen gewaltige Größe erahnen und fügen dem Klangraum eine erhabene Weite hinzu.
Ich scheine in einer Ursuppe zu treiben; anarchische Gefühle werden angerührt: Ich bin Teil des Tönens, des Raumes und der Erlebnisse. Wir begeben uns auf eine Reise jenseits von Worten, schwimmen eine Zeit miteinander, verabschieden uns wieder, begegnen Riesen, seltsamen Tieren, Nixen und uns selbst. Der Impuls mitzutönen taucht auf, aber auch ohne mein Zutun bin ich beim Spiel ganz dabei. Irgendwann kommt der Prozess zu einem harmonischen und meditativen Ende.
Sind Minuten vergangen oder gar Stunden? Die Zeit ist in sich zusammengefallen – alles ist gleichzeitig. Ich bin dankbar, mich auf dieses Erlebnis eingelassen zu haben und bin berührt und weiter geworden – ein grosses Geschenk! Herzlichen Dank dafür.”
(Wolf Heß, Zuhörer im Konzert des Intuitive Music Orchestra in Völksen am 25.9.2016)


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