Wandelkonzert im Bonner Münster – Musiker und Klänge in Bewegung
BONN. Mucksmäuschenstill war es im Münster zu nächtlicher Stunde. Konzentriertes Lauschen bestimmte die Atmosphäre beim Wandelkonzert mit dem Trompeter Markus Stockhausen und der Klarinettistin Tara Bouman.
Die beiden loteten unter dem Motto Moving Sounds das klangliche Potenzial ihrer Instrumente und des Raumes aus. Talking Sounds wäre allerdings auch ein denkbarer Titel für diese Performance gewesen, hatte man doch während der gut anderthalb Stunden stets den Eindruck, einer intensiven Unterhaltung zweier Instrumente zu lauschen.
Das begann schon im Kreuzgang, wo die beiden Musiker das Konzert eröffneten, zunächst motivisch wie räumlich enge Kreise umeinander zogen, die sich im Laufe der weiteren Entwicklung des Geschehens immer weiter zogen. Eigentlich sollte man nicht meinen, dass das bloße improvisatorische Miteinander zweier Musiker so spannend werden kann, doch schafften es Stockhausen und Bouman zweifellos, die Zuhörer mit ihren musikalischen Interaktionen in ihren Bann zu ziehen.
Schöner wäre es indes noch gewesen, wenn sie die räumlichen Gegebenheiten des Kreuzgangs noch weiter ausgelotet hätten, doch nach gut zehn Minuten ging es schon rüber in die Münsterkirche.
Aber auch hier bot sich den beiden Musikern ein reiches Spektrum an architektonischen wie akustischen Möglichkeiten, das sie beim stetigen Wandeln durch den Kirchenraum erkundeten. Unglaublich war immer wieder, wie spontan die beiden aufeinander reagierten, das Spiel des Anderen mit ihrem intuitiven, von festgelegten Schemata völlig befreiten Ansatz aufgriffen, verwandelten, spiegelten. Lang anhaltender Beifall.