Far into the Stars

Veröffentlicht 2017 | Musik von und mit Markus Stockhausen, Jörg Brinkmann, Angelo Comisso, Christian Thomé. Mixed by Walter Quintus, produziert von Markus Stockhausen. Er erhielt mit dieser CD den ECHO JAZZ Preis 2018.

Far into the stars

Zur Zeit, da ich mit Sony Music die Veröffentlichung dieser Musik plane, erfahre ich, dass Walter Quintus gestorben ist. Ein großer Verlust für mich und viele Musiker, denn er hat es wie kaum einer verstanden, die Musik räumlich fantasievoll und klanglich perfekt abzubilden. Dies ist unsere letzte gemeinsame Produktion, nach 35 Jahren Zusammenarbeit mit 15 Produktionen. Danke für alles, Walter, Dir sei diese Musik gewidmet.

Der CD Titel „Far into the stars“ macht nun einen noch tieferen Sinn, der Blick in die Weite des Alls, in die unergründlichen Räume des Seins, jenseits von Zeit. Und auch der „Choral am Ende der Reise“ gilt Dir, Walter. „Kult“, „Freigeist“ und „Schnee von heute“ sind die Stücke, die frei im Studio improvisiert wurden, und die Du so genial gemischt hast.

„Schnee von heute“ ist für mich eine unserer gelungensten, ganz freien, intuitiven Improvisationen der letzten Jahre. Nach einem morgendlichen Spaziergang im frisch gefallenen Schnee spielten wir, ohne etwas zu verabreden, diese Musik.

„Our Father“ komponierte ich in 2002, und ich bin froh, dass wir dieses Stück jetzt wieder aufnahmen (nach der Einspielung auf der CD Joyosa), mit der Melodie, die Jörg auf dem Cello zu Beginn so wunderbar vorträgt. Jörg kam im Dezember 2015 neu zu unserem seit 2004 bestehenden Trio mit Angelo und Christian hinzu, und ist die perfekte Ergänzung in unserer Gruppe, die sich seither QUADRIVIUM nennt, ja viel mehr, denn sein Klangreichtum scheint grenzenlos.

Das erste Stück „Far into the stars“ spannt einen musikalischen Bogen von meiner Zeit im Rainer Brüninghaus Trio (CD Continuum), über Aparis, Lichtblick, Electric Treasures, bis heute. Da schwingt soviel mit, was man in Worten nicht sagen kann. Schon in der Einleitung hört man Christians ideenreiches Spiel mit akustischen und elektronischen Perkussionsklängen.

„Encoeur“ ist einfach ein beschwingtes Thema, das vor allem gute Laune machen soll. Angelo trifft da genau den richtigen Stil am Klavier. Von ihm kommt auch die Komposition „Passacaglia“, die spontan im Studio entstand. Und geheimnisvoll streicht er die Saiten des Flügels in „Kult“.

Ich bin sehr froh über diese Musik, danke meinen wunderbaren Mitmusikern, Steffen Lütke für die kreative Aufnahmesituation in der Fattoria Musica, und danke Sony Music für die Veröffentlichung und die damit beginnende, neue Zusammenarbeit.
Markus Stockhausen, im Frühjahr 2017

CD-Cover Far into the stars

QUADRIVIUM
Markus Stockhausen – trumpet
Jörg Brinkmann – cello
Angelo Comisso – piano
Christian Thomé – drums

Tracks:
1. Far into the stars 14.27
2. Encoeur 5.06
3. Our father 6.24
4. Passacaglia 6.39
5. Kult 11.34
6. Choral am Ende der Reise 5.52
7. Freigeist 6.58
8. Warmlicht 4.13
9. Schnee von heute 9.45

Erschienen im August 2017 bei Sony Music / OKeh records.

Erhältlich:
Im Handel oder direkt beim Künstler: music



Zitate aus den ersten Kritiken zu „Far into the stars“

„Die Musik besitzt viele klassische Anmutungen, wirkt choralhaft, elegisch fließend, gestalterisch versöhnlich. Immer, wenn es in Plakatives zu münden droht, schafft es Stockhausens unglaublicher Trompetenton, das Pathos zugunsten intellektueller Kraft und hinreißender Melodieführung hinter sich zu lassen.“
Ralf Dombrowski, in Audio 9/17, CD des Monats

„Ein einzigartiges Soundkonzept: eine Musik des Übergangs, im Raum schwebend, die einem im Hören eine Vorstellung vom Überwinden des Gegenwärtigen gibt – und damit von Freiheit. Voller spiritueller Kraft, aber nicht esoterisch; den ganzen Raum flutend, aber gesichert in großer Tiefe verankert; leuchtend, aber nie blendend; unaufdringlich, aber handwerklich zu jedem Zeitpunkt von allerhöchster Brillanz. … Musik exakt im Augenblick ihres Höhepunktes, also genau dann, wenn sie sich rückhaltlos öffnet, dem Hörer zu überantworten – es gibt derzeit nur eine Handvoll durchaus unterschiedlicher Ensembles wie das Tarkovsky Quartett oder eben Quadrivium, denen dieses Kunststück gelingt.”
Volker Doberstein, Jazzpodium 10/17

„An diesem Album werden sich die Geister scheiden. … Da verschiebt sich eine Stimmung von der klaren Schönheit beinahe unmerklich in die Spannung harmonischer Gegensätze und löst sie wieder. Schwebungen münden in Pulse, alles wirkt organisch, zwangsläufig in seiner Dramaturgie. An erster Stelle steht Stockhausens makelloser Trompetenton, dessen Reinheit die Musik umarmt und ihr eine Strahlkraft gibt … Dazu kommen die ostinaten, flirrenden Klaviermotive von Angelo Comisso, ein dezent mal als kantable Melodieführung, mal bassähnlich eingesetztes Cello von Jörg Brinkmann und Christian Thomés behutsam gestaltetes Schlagzeug, das oszillierender Perkussion näher ist als der Rhythmusknecht. Das ist konsequente Kammermusik…“
Stereoplay, 9/17, Jazz CD des Monats

„Ruhepunkte, Loslassen, der Drang zur Entspannung charakterisieren die aktuelle Musik von Markus Stockhausen, die nie ins Beliebige abdriftet und vielleicht als eine moderne Variante des „Cool Jazz“ eingeordnet werden könnte.“
BR5 Radio am 12.8.17

“Danke für diese tolle, alles verbindende Musik!”
Matthias Breite, Wülfrath

2017 - Die freie Musik des Übergangs - Quadrivium

Volker Doberstein, im Jazz Podium, Oktober 2017 Rezension von „Far Into The Stars“ im Jazzpodium, Oktober 2017.