Westfalen Blatt, 10.02.2015

Gesang im Sinne Buddhas

Symphonic Bollywood in der Oetkerhalle Bielefeld

Die wohl aufregendste musikalische Biografie eines Mönches hat am Samstag der Filmmusikkomponist Sandesh Shandilya mit seinem Stück „Search for Buddha – Symphonic Bollywood” in der Oetkerhalle auf die Bühne gebracht. Die 800 Besucher belohnten am Ende das bunte Ensemble mit lang anhaltendem Applaus.
Ein Prinz wird geboren: Guatama hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Mit leisen Streichern und einer verspielten Querflöte, die wohl jeden Fötus aus dern Mutterleib gekitzelt hätte, wurde die Geburt des späteren Buddha musikalisch stimmungsvoll gestaltet. Violinspiel zeichnete das höfische Leben nach, Saitenschläge auf die Celli und kräftige Stimmen kündigten den großen Werdegang des Prinzen bereits an.
Das WDR Funkhausorchester und der WDR Rundfunkchor Köln waren jedoch nicht allein: Trompeter Markus Stockhausen, der zwischen den einzeInen Abschnitte jeweils kurz die Geschichte um Buddha erzählte und sonst durch sein Spiel überzeugte, war nicht die einzige Erweiterung des instrumentalen Spektrums. Mit windigem und raschelndem Klang seiner indischen Bansuri-Flöte begeisterte Dinesh Mashra mit eher unbekannten und beeindruckenden Klängen. Percussionist Rhani Krija und allen voran Tabla-Spieler Hanif Khan brachten die indischen und spirituellen Schläge mit in die Aufführung. Tabla sind zwei kompliziert bespannte Trommeln mit einem umfassenden Klangspektrum. Die Soli der beiden Trommler waren zweifelsohne Höhepunkte des Programms. Zudem begleiteten auch Klarinettistin Tara Bouman und Solosänger Rabih Lahoud den Werdegang des Mönches auf hohem Niveau.
Dem Prinzen kommen durch das Leid der Welt immer mehr Fragen auf, sodass er seinem inneren Ruf nachkommt und die letztendliche Wahrheit sucht. Unter einem Baum findet er schließlich seinen inneren Frieden und erwacht als Buddha. Mit der Liedzeile „Sound of Silence”, die der Chor in wunderbarer Abwechslung mit Solist Lahoud anstimmte, wird anschließend die Intention besonders deutlich: Frieden und Freude in jedem Menschen, das ist die Botschaft in dem Stück von Sandesh Shandilya. Mit der „Abschiedsfeier zu seinem Tod” boten die Musiker und Sänger unter der Leitung von Wayne Marshall am Ende den absoluten Höhepunkt des Abends.
Stimmungsvoll und fröhlich arrangiert spielten Klarinette, Flöte und Trompete verspielt um das freudige Orchester. Vom Dirigenten ermutigt, sang am Ende der gesamte Saal, ganz im Sinne von Buddha. Das außergewöhnliche Konzert wird am 14. März um 20.05 Uhr im WDR 4 wiederholt – ein Muss.




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